Infos für Neueinsteiger


Zu 18.)

Wie wird ein Modellhubschrauber eigentlich gesteuert ? 

Antwort

Es sind immer  vier Steuerfunktionen gleichzeitig zu steuern. 
a.) Die Roll- Funktion:
Diese Funktion ist vergleichbar mit der Querruderfunktion beim Flugzeug. Wird der Steuerknüppel nach rechts bewegt, beginnt das Modell nach rechts zu kippen. Dadurch wird der Rotorstrahl nach links gelenkt, welcher das Modell dann nach rechts beschleunigt. Das Loslassen des Steuerknüppels bewirkt nicht daß sich das Modell wieder senkrecht ausrichtet und anhält. Vielmehr muß der Pilot dafür nach links gegensteuern, bis das Modell nach links beschleunigen "will". In diesem Moment muß wiederum das Modell mit dem Steuerknüppel senkrecht ausgerichtet werden, damit es nicht weiter zur Seite beschleunigt.

b.) Die Nick- Funktion:
Diese Funktion entspricht dem Höhenruder des Flugzeugs. Wird der entsprechende Steuerknüppel nach vorne gedrückt, senkt sich der Rotor vorn nach unten. Dabei wird der Rotorstrahl schräg nach hinten gelenkt und das Modell beschleunigt nach vorn. Auch hier richtet sich das Modell nicht wieder durch Loslassen des Steuerknüppels von alleine senkrecht aus. Man muß auch hier den Steuerknüppel ziehen, damit das Modell nicht weiter nach vorn beschleunigt. 

Da beide Funktionen nicht selbst rückstellend sind, kommt es beim Beginner  immer wieder zum Über- und Untersteuern. Dabei kommt es faßt immer dazu, daß sich das Modell "aufschaukelt" und außer Kontrolle gerät.  In diesem Fall kann ein erfahrener Fluglehrer über eine Lehrer/Schülervorrichtung eingreifen und das Modell stabilisieren. Schwierig ist auch, daß der Rotor dem Steuerausschlag zwar unverzögert folgt, die Wirkung ( das Beschleunigen) aber immer verzögert einsetzt. 

Die Roll- und Nickfunktion wird auch als zyklische Steuerung bezeichnet, da sich der Anstellwinkel eines einzelnen Blattes während einer Umdrehung ( ein Zyklus) ständig ändert.

c.) Der Heckrotor:
Der Heckrotor ist vergleichbar mit dem Seitenruder des Flugzeugs. Bewegt der Pilot seinen entsprechenden Steuerknüppel z.B. nach links, beginnt die Nase des Modells nach links zu drehen. ( Achtung! Die Nase des Modells- nicht der Heckrotor selbst ! ) Läßt der Pilot den Steuerknüppel los, wird das Modell mit Hilfe des "berühmten" Kreisels automatisch angehalten. Wie gut das Modell mit dem Heckrotor jetzt ausgerichtet bleibt, hängt u.a. von folgenden Kriterien ab:
Kreiseltyp, Servotyp ( kann gar nicht schnell genug sein ), Heckrotorblätter, Trimmung des Senders, Drehzahl, Spiel im Anlenkgestänge, Antriebsart (Kraftübertragung von der Mechanik zum Heckrotor-  also Starrantrieb über drehendes Rohr oder nur 2mm Stahlwelle) und von dem Seitenleitwerk bei Wind.

d.) Die Pitch- Funktion ( oder bei manchen Modellen Drehzahl )
Durch Ziehen oder Drücken des entsprechenden Steuerknüppels bestimmt man, im  Schwebeflug, ob das Modell steigen,- sinken- oder die Höhe halten soll. Es wird der Anstellwinkel der Hauptrotorblätter so verändert, daß sich der Anstellwinkel über die gesamte Umdrehung verändert. Wird viel positiv Pitch gegeben, wird viel Luft nach unten geblasen, und das Modell beginnt zu steigen.
( Sinken entsprechend umgekehrt ). Die Drehzahl bleibt immer konstant.

Das Verändern des Anstellwinkels über die gesamte Umdrehung wird kollektive Blattverstellung, oder kollektiv Pitch genannt.

Beim drehzahlgesteuerten Modell wird die Drehzahl des Hauptrotors zum Steigen vergrößert und zum Sinken verringert. Da die unterschiedlichen Drehzahlen immer erst auf- und abgebaut müssen, ist hier mit entsprechenden Verzögerungen zu rechnen.

e.) Grundsätzliches:
Alle Steuerfunktionen dürfen nicht getippt werden. D.h. daß man die Steuerknüppel nicht nur kurz antippen darf, um eine Steuerreaktion zu bewirken sondern man muß die Knüppel in die entsprechende Richtung führen! Tippen bewirkt nur ein Zappeln des Modells und man wird kein Gefühl für die Steuerreaktionen erlangen.

Zurück